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MALAYSIA und  SINGAPUR 1993
       Mittwoch, der 14. April 1993: Um sieben Uhr werden wir pünktlich vom Salzburger Mietwagenservice abgeholt. Gegen neun Uhr morgens erreichen wir München. Mit netter Plauderei mit zwei Bayern vertreiben wir uns die Zeit bis zum planmäßigen Abflug mit einer BOEING 767-300 der LTU. 15,15 Uhr MEZ, wir sind auf dem Flug Richtung Kaspisches Meer, zwischen Teheran und Bagdad. Geschwindigkeit 1.020 km/h, Entfernung vom Abflughafen 2.716 km, Flughöhe 10.058 Meter, Außentemperatur 52 Grad minus. Die Ungarn, Rumänien üaber Istanbul, südlich des Schwarzen Meeres, Ankara. Flugzeit ca. drei Stunden. Weiter geht's dann Richtung Indien, Karachi, Bombay. Wir überqueren den Indischen Kontinent, passieren den Golf von Bengalen und kommen schließlich zur Zwischenlandung nach Bangkok/Thailand. Um 16,20 haben wir Teheran bereits überflogen, im Fernsehen gibt es "Bodyguard" mit Kevin Kostner und Whitney Houston. Auch nicht das Gelbe vom Ei. MEZ 21,00 Uhr. Wir haben Thailand erreicht, in ungefähr einer Stunde werden wir in Bangkok landen. Ein etwas mulmiges Gefühl haben wir beide denn seit einer Stunde ist ein Gewitter (eigentlich sind es viele im Gange. Das Unheimliche daran ist, dass die Blitze sehr nahe unter uns sind und das ganze Land beleuchten. Die Blitze kommen ständig, es ist praktisch hell, man sieht die Wolken, und Thailand erscheint in einem weißen, gespenstischen Licht. Turbulenzen erschüttern sogar die große Maschine mit den fast 300 Passagieren. Ist nicht hier in der Gegend um Bangkok die LAUDA AIR Maschine gleichen Typs abgestürzt ? Aber wir landen schließlich nach 8.776 km bei 26 Grad Celsius um 04,15 Ortszeit heil in Bangkok. Die Geschwindigkeit unseres Flugzeuges beim Aufsetzen auf der Landebahn beträgt immerhin noch 246 km/h. Donnerstag, der 15. April 1993: Um 07,30 Uhr erreichen wir unseren Zielflughafen Langkawi in Malaysia Um halb zehn Ortszeit (03,30 Uhr MEZ) beziehen wir unser Zimmer im Beach Garden Resort. (Nummer 8). Wir sind total erschöpft, müssen aber noch auf unser Gepäck warten. Das Wetter ist schlecht, es regnet aber brutal schwül, wir schätzen, es hat so 30 Grad. Nach dem Begrüßungstrunk, der uns auf das Zimmer gebracht wird, legen wir uns aufs Ohr. Jetzt, um halb fünf Uhr nachmittags, nach einer kleinen Strandwanderung und zwei Tigerbier fühlen wir uns schon wohler, die Welt sieht wieder anders aus. Wir sind vor der Hitze draußen (keine Spur mehr von Regen) in unser klimatisiertes Zimmer geflüchtet und genehmigen uns einen guten Weinbrand, den wir vom Duty Free Shop in München mitgenommen haben. So, jetzt ist 19,30 Uhr, wir haben bereits zu Abend gegessen hier im wunderschönen Biergarten (der uns schon im Reiseprospekt aufgefallen ist) des Hotels. Das Haifischsteak und die Spaghetti schmeckten prima. Der heutige Tag war sehr, sehr anstrengend und so testen wir zum ersten Mal unsere Betten im sehr sauberen Hotel Beach Garden bei Pantai Cenang. Freitag, der 16. April 1993: Es ist 06,00 abends, wir kommen gerade vom Pelangi Beach Hotel, wo wir bei der Mayflower Agentur (Axel,  ein Deutscher) drei Tage Singapur gebucht haben. Wir fliegen von Sonntag bis Dienstag, also gleich übermorgen. Wir haben dann Mittwoch zum Erholen, denn am Donnerstag beginnt ja unsere große Rundreise durch Malaysia. Jetzt ist es knapp vor Mitternacht, wir waren in einem thailändischen Restaurant Abendessen. Ingrid hat Huhn auf amerikanische Art verputzt,  ich eine Special Tomio (??) Suppe mit Fisch und Hühnerärschen und sonst allerlei Zeug, das ich nicht zuordnen konnte. Empfohlen wurde uns das Restaurant von zwei Deutschen, mit denen wir uns ganz gut unterhalten haben. Bezahlt haben wir übrigens für die zwei Essen und vier Bier (Carlsberg in Dosen MR (malaiische Ringit) 20,*-, d.s. etwa ÖS 90,--. Samstag, der 17. April 1993: Um 10 Uhr nach einem hervorragenden Frühstück unter heißer Sonne machen wir uns auf den Weg nach Kuah, das ist die Hauptstadt der Insel Langkawi. Wir haben uns mit den zwei Deutschen verabredet. Der erste Eindruck von Kuah ist nicht überragend, das sollte sich im Laufe unseres Aufenthaltes auf Langkawi aber noch grundlegend ändern. Nachdem wir erste Einkäufe getätigt haben und uns in einem schönen Lokal direkt am Meer gestärkt haben, fahren wir mit dem sehr preiswerten Taxi wieder in unser Hotel. Den Nachmittag verbringen wir an unserem Pool, das zwar nicht gerade olympische Maße hat, aber trotzdem zum Relaxen richtig ist. (Viel, viel später sollte eine deutsche Madame namens Ingrid unseren Pool als "Spucknapf" bezeichnen.) Sonntag, der 18. April 1993: Wir werden bereits um 06,00 früh abgeholt, also heißt es um fünf Uhr aufstehen. Unser Flugzeug der Malaysia Airways startet pünktlich um 07,00 Uhr. Nach einer Stunde Flugzeit, die wie im "Flug" vergeht, erreichen wir Kuala Lumpur. Um 09,30 Uhr geht's dann weiter nach Singapur, wo wir um 10,15 Uhr sicher landen. Ein Fahrer der Agentur erwartet uns im Foyer des unbeschreiblichen Flughafens Changi mit Namensschild "MRS. AND MR. NEUREITER". Man kommt sich gut vor. Über  Prachtstraßen - gesäumt von blühenden Orchideen fahren wir mit dem Taxi in die Stadt. Wir erreichen unser Hotel "Melia at Scott" nahe der Orchard Road. Ein 5 Sterne Hotel, das alle Stückerl spielt, die Preise sind nicht gerade mitteleuropäisch, ein Budweiser in der Dose kostet aus der Minibar im Zimmer 65 OS. Um 14,00 Uhr machen wir uns auf die Socken, um Singapur zu erkunden. Über die Orchard Road - das ist die Pracht Avenue mit den größten Einkaufszentren - gelangen wir in das Zentrum zum West Inn Stamford Hotel, dem höchsten Hotelbau der Erde. lm 72. und letzten Stockwerk ist ein Restaurant. Die Fahrt mit dem Lift dorthin dauert gerade 40 Sekunden. Nicht zum ersten Mal bleibt uns der Mund vor Staunen offen. Der Ausblick ist grandios, die Drinks auch. Dann sehen wir noch das Raffles Hotel, das nach dem Gründer Singapurs benannt ist, den Satay Club, wo wir merken, das  auch in Asien gerne Geschäfte gemacht werden, weiters  das General Post Office, eines der wenigen alten Gebäude Singapurs. Beim Finanzzentrum, das nur aus Wolkenkratzern besteht und die eigentliche Skyline darstellt, kehren wir um und gehen wieder zu Fuß nach Hause in unser Hotel in der Scotts Road. Insgesamt sind wir so an die sieben Stunden unterwegs. Völlig geschafft verziehen wir uns auf unser Zimmer, von wo wir den prachtvollen Sonnenuntergang bewundern können. Die Zunge hängt uns vor Durst heraus, wir löschen diesen aber mit Wasser, das Bier ist uns einfach zu teuer. Montag, der 19. April 1993; Ein fürstliches Frühstück im Melia at Scotts. Um 09,00 Uhr werden wir von der Agentur Downtown zu einer dreieinhalbstündigen Stadtrundfahrt abgeholt. Wir bewundern Little India, wo wir uns nach Sri Lanka zurückversetzt vorkommen, dann geht es in die berühmte Chinatown - wo wir durch puren Zufall jene zwei Deutschen treffen, die wir in Langkawi kennengelernt haben und die auf der Rückreise nach Deutschland sind (Singapur hat immerhin 3 Millionen Einwohner) - , wir bestaunen den Hafen, wo jährlich 70.000 (!!!!) Schiffe abgefertigt werden, wir blicken vom höchsten Berg der Stadt, dem Mount Faber - 105 Meter hoch - auf die Stadt hinunter. Den Besuch in einer Batik Fabrik lassen wir beide aus, solche haben wir schon genug gesehen. Schließlich landen wir im Botanischen Garten, wo wir trotz der Hitze durch den Orchideengarten spazieren und alle Eindrücke einwirken lassen. Diese Eindrücke kann man nicht beschreiben, zumindest ich nicht. Um 13,00 Uhr sind wir wieder zurück in unserem Hotel. Nachmittags fahren wir mit der MRT - das ist die U-Bahn Singapurs - übrigens die modernste der Welt - hinaus zu den Chínese Gardens, die ungefähr 15 Minuten außerhalb der Stadt liegen. Unvorstellbar die Pracht und Vielfalt der Gärten und der chinesischen Bauwerke. Man bräuchte einen ganzen Tag, um diese Anlagen (unmittelbar neben dem chinesischen liegt der japanische Garten) zu besichtigen, aber leider haben wir nicht so viel Zeit. Jetzt fahren wir mit der MT zurück in die City. Mittlerweile kommen wir sehr gut mit der U Bahn zu Recht, wir haben uns Souvenirtickets gekauft, mit denen man wie bei einer Kreditkarte werden die Gebühren abgebucht - den ganzen Tag fahren kann. Wir erkunden mit einer Rikscha erneut die Chinatown. Unser Fahrer hat nicht mit unserem Gewicht gerechnet, er schwitzt erbärmlich und ist heilfroh, als wir ihm bereits nach 45 Minuten sagen, dass  wir zu FUB weitergehen wollen. Sichtlich erleichtert winkt er uns ein letztes Mal zu, bevor er zwischen den Wolkenkratzern verschwindet. Nachher gehen wir am Singapur River in eine sogenannte Garküche essen. Ingrid nimmt Mee goreng, ich genieße Nasi goreng. Wir fahren zur Orchard Road, essen einen Burger (was wir besser nicht getan hätten) und kaufen uns in der Hotellobby ein gutes, frisch gezapftes Bier. Was kostet die Welt? Eine Sängerin-  gibt Lieder zum Besten, wir unterhalten uns blendend mit einem australischen Ehepaar, das seinerzeit aus Holland ausgewandert ist. Ein erlebnisreicher Tag neigt sich dem Ende zu. Am Abend sind wir zu müde um einzuschlafen, wir lassen die letzten Tage noch einmal im Gedächtnis ablaufen. Dienstag, der 20. April 1993: Den Vormittag, der leider viel zu schnell vergeht, vertreiben wir uns mit Shopping. leider hat der Markt, den wir am Sonntag entdeckt haben, geschlossen - es ist ein Sonntagsmarkt, wie wir erfahren Ingrid hatte Recht, als sie schon am Sonntag zuschlagen wollte. Von 12,00 Uhr bis 14,15 Uhr sind wir dann am Changi Airport und erst jetzt sehen wir die Ausmaße und die Eleganz bzw. Schönheit dieses Flughafens. Einfach perfekt, wie eigentlich die ganze Stadt, vielleicht ein wenig zu perfekt. Als wir um 18,15 Uhr wieder in unserem kleinen Hotel Beach Garden sind, haben wir drei Tage hinter uns, von denen wir noch oft reden werden. Mittwoch, der 21. April 1993: Heute ist ein Tag zur Erholung. Wir gehen spazieren, liegen am Meer, liegen im Schatten neben dem wunderbaren Biergarten, genehmigen uns auch das eine oder andere Bier. Durch das sehr familiäre Ambiente (es sind nur 12 Zimmer) des Hotels kommt man sehr schnell in Kontakt mit anderen Urlaubern und es gibt immer wieder etwas zu erzählen. Es ist ein sehr angenehmer, unterhaltsamer Tag. Donnerstag, der 22. April 1993: Um 07,30 Uhr werden wir abgeholt. Wir müssen zum Flughafen Langkawi, wo wir auf die LTU Maschine aus Deutschland warten, mit der einige - es sind acht - Touristen ankommen, welche unsere Rundreise "Malaysische Impressionen" mitmachen. Insgesamt sind wir vierzehn Leute, zwölf deutsche Bundesbürger und wir Österreicher. Die Maschine landet planmäßig und wir lernen Jam (Tscham), unseren Reiseleiter kennen. Er spricht sehr gut Deutsch und ist vielleicht 25 Jahre alt. Wir fahren mit der Fähre, einem Tragflügelboot, vorbei an vielen kleinen, unbewohnten lnselchen Richtung Festland. Die Überfahrt nach Kuala Perlis dauert ungefähr 45 Minuten. Kuala Perlis liegt im Bundesstaat Perlis. Wir fahren ca. eine Stunde (mit dem Bus nach Alor Setar, der Hauptstadt des Bundesstaates Kedah, zu dem auch die Insel Langkawi gehört. Malaysia besteht aus 12 Bundesstaaten, neun davon sind Sultanate. Jeweils einer der Sultane wird für fünf Jahre zum König von Malaysia gewählt. Es kommt jeder der neun Sultane an die Reihe, die Reihenfolge bleibt immer gleich. Im günstigen Falle könnte also ein Sultan nach 45 Jahren zum zweiten Mal König werden. Dieser Fall ist aber noch nie eingetroffen. Neun der zwölf Bundesstaaten sollten wir im Verlauf unserer Rundreise kennenlernen. Uns beeindruckten überall die Paläste der Sultane, die Pracht und Pompösität machte uns aber auch etwas nachdenklich. Die Staatsform der Monarchie ist übrigens auch in Malaysia nicht mehr ganz unumstritten, wie wir aus so manchem Gespräch heraushörten. Zurück zur Rundreise: Die Region um Alor Setar wird die Reiskammer Malaysias genannt. Wir sehen endlose Felder, die Wasserbüffel trotten gemächlich durch die überfluteten Reisterrassen. Wir sehen die Leute, die in der Hitze schuften, und uns überkommt manchmal ein schlechtes Gewissen hier im wunderbar kühlen Autobus. Nach einer Stunde erreichen wir Sungai Patani, wo wir auch das Mittagessen einnehmen. Uns schmeckt es, obwohl es ziemlich kalt serviert wird. Größere Probleme damit und vor allem mit dem malaysischen Ringit haben die Neuankömmlinge, besonders Friederich aus Bielefeld. Frisch gestärkt geht es nun vorbei an Gummi- und Palmölplantagen, die Straßen - teilweise Privatstraßen - schlängeln sich durch dichten Regenwald. Wir nähern uns der thailändischen Grenze, bei Gerík biegen wir ab nach Banding, unserem Nächtigungsort. Es regnet zeitweise, der Temenggor-See liegt tief unter uns. Es ist ein riesiger Stausee, gebaut von Koreanern und Deutschen, 70 km lang und irgendwie unheimlich. Um 17,35 Uhr erreichen wir schließlich unser Resthouse, das im Malay-Stil erbaut ist und direkt am See liegt. Wir haben Glück und erwischen ein Zimmer mit Dusche. Freitag, der 23. April 1993: Wir verlassen das Resthouse frühmorgens und fahren eineinhalb Stunden mit einem schmalen sechssitzigen Boot den Temenggorsee entlang. Die Sonne lacht und die vielen, abgestorbenen Bäume, die aus dem Wasser ragen, ergeben ein wundervolles Bild. Wir legen an und marschieren zu einem "Orang Asli" (=Ureinwohner Malaysias) Dorf. Nachdem wir dem Bürgermeister und seinem Stellvertreter Trockenmilch, Reis und Zigaretten überreicht haben, dürfen wir das Dorf besichtigen und auch jede Menge Fotos schießen. Jetzt beginnt der wohl abenteuerlichste Teil unserer Reise, wir marschieren viereinhalb Stunden mitten durch den dichten Dschungel. Es geht über Flüsse, die wir auf schmalen Baumstämmen überqueren, es geht bergauf, bergab, durch dichtesten Regenwald, wir reißen uns die Haut auf, wir sehen jede Menge Kleingetier, machen Bekanntschaft mit Blutegeln, denen unser Blut zu schmecken scheint. Und dann diese Schwüle, diese brutale Hitze, die Kleider kleben nur noch an unseren Körpern. Am Ende sind wir - es sind noch 10 Unverbesserliche, dem Rest der Gruppe wurde es zu anstrengend, sie sind umgekehrt - alle froh, dass wir wieder heil zurück am Fluss sind. Einen großen Anteil daran haben unsere Raucher, die immer wieder dafür sorgten, dass die Blutegel nicht zu viel von uns erwischen. Jetzt freuen wir uns die Bootsfahrt zurück zum Quartier. Aber zum ersten Mal erleben wir hautnah einen tropischen Platzregen. Der See wirkt jetzt noch unheimlicher. Aber auch die unruhige Überfahrt geht zu Ende. Nachdem wir endlich angelegt haben, ist weit und breit kein Bus zu sehen. Nach weiteren 40 Minuten Fußmarsch - diesmal aber auf asphaltierter Straße - erreichen wir unser Resthouse, wo der Fahrer des Buses gerade im Begriff ist, uns abzuholen. Er hat sich um eine Stunde vertan, aber was soll's, uns kann heute nichts mehr erschüttern. Um 16,30 geht es zur Körperpflege, die heute sehr, sehr wohltuend ist. Am Abend macht ein Teil der Gruppe (natürlich mit uns) noch einen Abstecher zum Nachtmarkt nach Gerik. Auch das ist ein schönes Erlebnis, wir probieren verschiedene, frische Köstlichkeiten, die alle sehr gut schmecken. Samstag, der 24. April 1993: Um sieben Uhr Frühstück, noch immer ist der gestrige Tag Gesprächsthema  Nummer 1. Mittlerweile haben wir uns mit Klaus-Dieter und Ingrid aus Hamburg angefreundet, wir verstehen uns sehr gut mit den beiden Norddeutschen. 07,45: Abfahrt Richtung Cameron Highlands. Die Route führt uns über Gerik nach Kuala Kangsar. Wir befinden uns im Sultanat Perak. Der Sultan von Perak hat hier in Kuala Kangsar seinen Palast und wieder staunen wir. Die Hauptstadt von Perak ist lpoh, wo wir auch das Mittagessen einnehmen. Vorzüglich in einem tollen, chinesischen Restaurant. Wir besichtigen anschließend die Felsentempel von Ipoh. (Chinesische Buddhisten) Weiter geht's. Bei Tapah biegen wir ab. Jetzt geht es nur noch bergauf. 60 km lang ist die Bergstraße und rund 300 Kurven müssen wir passieren, ehe wir die Cameron Highlands in 1.542 Meter Meereshöhe erreichen. Unterwegs besichtigen wir noch den Lata Iskandar Wasserfall. Um halb acht abends beziehen wir unsere Suite im Strawberry Park Hotel. 70 Quadratmeter groß, mit zwei Schlafzimmern, Balkon, einem Riesenbad. Super. Zum Hotel gehört ein Golfplatz, eine Hallen-Squash Anlage, ein Hallenbad, ein künstlicher Wasserfall, Tennisplätze, eine hervorragende Restaurants (wie wir selbst feststellen konnten) und auch einige Bars. Der heutige Tag war sehr anstrengend, wir legten an die 350 km zurück, aber nicht eine Minute möchten wir missen. Sonntag, der 25. April 1993: Heute lassen wir etwas ruhiger angehen. Wir frühstücken um 8 Uhr und verlassen das Hotel um 10,00 Uhr. Wir besichtigen im Laufe des Tages einen chinesischen Buddhisten Tempel, eine Pilzzucht, einen kleinen Markt, wo man frische Erdbeeren kaufen kann, das Old Smoke House (ein Haus aus der englischen Kolonialzeit), eine Schmetterling- und Orchideenfarm und als Höhepunkt eine Teefabrik. Danach bewundern wir die schöne Aussicht und fühlen uns fast wie auf der Alm. Der Nachmittag steht dann zu unserer freien Verfügung, wir faullenzen im Hotelzimmer und gehen abends wunderbar chinesisch essen im Hotel. Die Cameron Highlands liegen übrigens im Bundesstaat Negeri Pahang, dem 4. Bundesstaat, den wir besuchen. Montag, der 26. April 1993: Frühmorgens machen wir uns auf den Weg nach Kuala Lumpur, der Hauptstadt Malaysias. Kurz vor KL besichtigen wir die Batu Höhlen. Am Thaipusam Fest veranstaltet die Hindubevölkerung eine Pilgerfahrt - zu Fuß - von Kuala Lumpur, 11 km entfernt, hier herauf. 272 Stufen, umsäumt von Farnen und tropischen Blumen muss man erklimmen, will man in die Haupthöhle, die von zahlreichen neugierigen Affen und auch Hähnen bevölkert ist. Bei glühender Hitze ist es schön anstrengend, aber als wir oben sind, bereuen wir nichts. Nach einer kurzen Verschnaufpause gehen wir wieder talwärts, und was wir hinauf geschwitzt haben, zittern jetzt unsere Knie. Das Mittag- essen in KL nehmen wir in einem indischen Restaurant ein. Danach eine kurze Stadtrundfahrt zu den bekanntesten Punkten der Metropole und um halb fünf Uhr beziehen wir unser Zimmer im Grand Continental. Wir wohnen im 16. Stock, Zimmer 1610 und haben eine grandiose Aussicht auf die Neustadt von KL. Kuala Lumpur hat ca. 1,5 Millionen Ein- wohner und ist ein eigener Bundesstaat. KL ist der Sitz der Regierung. Rund um Kuala Lumpur ist der Bundesstaat Selangor, dessen Hauptstadt Shah Alam ist, wo alljährlich der Motorrad Grand Prix von Malaysia stattfindet. Jetzt, am Abend gehen wir mit den Hamburgern Ingrid und Klaus-Dieter in die China Town. Wir erwischen durch Zufall ein Taxi und kämpfen uns durch die Rush Hour von Kuala Lumpur. Die Chinatown übertrifft unsere Erwartungen bei weitem. Wir erstehen so manches günstiges Kleidungsstück. Mit den chinesischen Chop Sticks essen wir und auch das Bier (endlich wieder große Flaschen) schmeckt fast wie zuhause. Nachdem wir um 22 Uhr wieder im Hotel sind, gehen wir mit Klaus-Dieter noch auf einen Sprung in den Oriental Club. Dienstag, der 27. April 1993: Wir fahren über Kajang und Seremban im Bundesstaat Negeri Sembilan nach Malacca, eine der ältesten Städte von Malaysia. Malacca ist zu gleich ebenfalls einer der zwölf Bundesstaaten. Einst war die Stadt kolonisiert von Portugiesen, Briten und vor allem Holländern, deren Spuren man überall antrifft. Wir erreichen Malacca um 12,30 Uhr, checken im Hotel City Bay View ein und essen wieder einmal wie die Könige. Das Hotel, in dem wir übernachten, wurde 1991 zum besten Hotel Malaysias gewählt. Eine Urkunde des Premierministers zeugt davon. Vom 14. Stock, wo wir wohnen, haben wir eine schöne Aussicht auf die Bucht von Malacca und auf die Stadt selbst. Der Pool, der im 4. Stock angebracht ist, liegt unter uns. Nach dem Mittagessen besichtigen wir den Stadtkern per Fuß, sehen das Stadthuys, den Cheng Hnon Teng Tempel, ein chinesisches Museum, Porta de Santiago und die St. Pauls Church (von außen). Als wir am Abend bei einem Verdauungsspaziergang in einem Sri Lanka Lokal einkehren, sehen wir, dass Chinesen Riesenfrösche ebenso verspeisen wie junge, kleine Krokodile. Diese Tiere werden in kleinen Terrarien (lebend) feilgeboten und werden vom Kunden direkt ausgesucht. Wohl bekomm’s! Jam, unser Reiseführer, der als echter Malaye - er stammt aus Borneo - die Chinesen nicht gerade liebt, sagte einmal während der Rundreise: "Die Chinese fressen alles, was sich rührt." Er scheint Recht zu haben. Man sieht übrigens auch keine (oder fast) Hunde und Katzen in Malaysia. Mittwoch, der 28. April 1993: Heute fahren wir um die 500 km Richtung Norden nach Taiping. Wir sehen die größte Moschee Malaysias in Shah Alam, die Platz für 10.000 Leute bietet. Die Bauweise dieser Gotteshäuser beeindruckt uns immer wieder. Am Abend spazieren wir wieder mit den beiden Hamburgern durch Taiping, das eine rein chinesische Bevölkerung hat. Hier gibt es keine Touristen und so erregen wir schon ein wenig Aufsehen. Wir genießen ein kühles Bierchen und auch eine Speise, die wir dank Ingrid aus Hamburg Von Einheimischen angeboten bekommen. Der Anstand verlangt, dass wir die Gabe auch essen, und siehe da, das undefinierbare Essen schmeckt sogar ganz gut. Diesmal ruhen wir im Hotel Panorama, das nicht ganz mithalten kann mit den anderen Superhotels. Aber der Kakerlake, der ich bei einem nächtlichen Toilettenbesuch begegne, scheint es trotz- dem zu gefallen. Donnerstag, der 29. April 1993: Der Tag vergeht mit der Anfahrt zur Fähre in Kuala Perlis, mit der Überfahrt nach Langkawi und schließlich mit dem Transfer in unser Hotel. Als besonderes Service durften wir es wohl betrachten, dass  uns unser Fahrer Shakri über die längste Brücke Südostasiens nach Penang chauffierte. Von Penang - übrigens auch ein Bundesstaat - sahen wir wegen des starken Dunstes weniger, aber die Brücke muss man gesehen haben. Als wir um halb fünf Uhr nachmittags unser Hotel Beach Garden Resort erreichen, sind wir wieder froh, zuhause zu sein. Der Abschied von den Mitreisenden ist kurz, aber schmerzlos. Die meisten sollten wir ja im Laufe des Urlaubes wiedersehen. Die Rundreise, ca. 3.500 km lang, stellte zweifellos den kulturellen- Höhepunkt unseres Urlaubes dar. Aber sie war auch sehr anstrengend und so freuen wir uns jetzt auf die 14-tägige Erholungs- phase. Aber wir werden merken, dass Erholung auch anstrengend sein kann. Freitag, der 30. April 1993: Vor dem Frühstück baden wir bereits in den Fluten des Indischen Ozeans, danach ein Beach Garden Breakfast, danach wieder Erholung, Nichtstun. Traumhaft. Samstag, der 1. Mai 1993: Wieder ein Regenerierungstag. Diese Tage des Erholens sind vielleicht genauso wichtig und schön wie die anderen, wir genießen sie einfach. Am Abend gehen wir wieder ins Hot Wok. das schön langsam zu unserem Stamm-Essenslokal wird. Nasi  goreng, Mee goreng, der Fisch, es schmeckt alles wunderbar. Das scheinen auch die anderen Gäste des Hotels mitbekommen zu haben. Sonntag, der 2. Mai 1993: Heute leihen wir uns ein Kleinmotorrad - eine Art Vespa mit 200 Kubik - aus. Auf die Idee hat uns Michael Klages - ein Postler aus Koblenz - gebracht. Er wohnt im selben Hotel und wir verbringen viel Zeit mit ihm. Auch auf unsere Ausflugsfahrt mit dem Motorrad begleitet er uns. Um 09,30 Uhr verlassen wir Pantai Cenang. Wir besichtigen eine Krokodilfarm, verfahren uns auch einmal, was aber nicht tragisch ist, wir haben ja eine Karte mit und die Insel ist nicht so groß. Am Rückweg treffen wir eine taiwanesisches Paar, das eine Reifenpanne hat. Wir fragen, ob wir helfen können. Er bittet uns, seinen Verleih anzurufen. Wir kommen seiner Bitte nach, machen einen kleinen Umweg zur nächsten Ortschaft und prompt geht uns 3 km vor unserem Hotel das Benzin aus. Michael, unser Bekannter ist schon lange nicht mehr bei uns, er will in Kuah noch Einkäufe tätigen. Was tun? Als wir uns schon auf einen längeren Fußmarsch einrichten, kommt Hilfe in Gestalt eines Malaien. Er bietet mir sofort an, mit seinem Motorrad Benzin zu Holen. Der Clou - nach 1 km geht auch ihm der Benzin aus. Zu Fuß gehen wir ca. 10 Minuten, dann sehen wir einen Lebensmittelhändler. Diese verkaufen in Malaysia auch Benzin in Plastiksackerl. Unser Krämer hat allerdings nur noch ungefähr einen Viertelliter - zu wenig für zwei Motorräder. Also auf zum nächsten Benzinhändler. Dort werden wir fündig, wir kaufen einen Liter für mich, einen Liter - und nur einen - lässt sich unser Helfer bezahlen. Wir fahren zurück zu seinem Haus, wo es sich Ingrid derweilen auf Einladung der Hausfrau gemütlich gemacht hat. Dann tanken wir das Motorrad auf und fahren schnurstracks nach Hause. Durch die Sonne und dem Fahrtwind haben wir eine ganz gute Farbe bekommen. Trotz des Missgeschicks mit dem Motorrad war es ein schöner, abwechslungsreicher Tag. Montag, der 3. Mai 1993: Den Tag verbringen wir faullenzend im Hotelgelände. Am Abend besuchen wir einen Folkloreabend im Jalan Air Hangat. Der Abend hält nicht ganz, was er verspricht, aber vielleicht sind wir von den Kandy Tänzen in Sri Lanka zu sehr verwöhnt. Dienstag, der 4. Mai 1993: Hitze, Baden, Shopping, Spaß mit Klaus-Dieter und Ingrid. Deren Spuren man überall antrifft. Mittwoch, der 5. Mai 1993: Heute machen wir mit fünf weiteren Touristen, alles Bekannte von der Rundreise einen Ausflug mit dem Boot auf drei andere Inseln, das sogenannte "Island Hopping". Auf einer der Inselchen befindet ein kleiner Nationalpark, auf der anderen – Pulau (=Insel)  Dayang Punting - ein großer Süßwassersee, der "See der schwangeren Mädchen" Auf der dritten übe ich mich wieder im Schnorcheln, aber da bin ich wiederum von den Malediven etwas verwöhnt. Alles in Allem ein schöner Tag, das eigentliche Erlebnis ist aber die Rückfahrt ' mit dem Boot. Es ist ziemlich unruhige See und dem Bootsmann scheint es tierisch Spaß zu machen, uns Angst einzujagen. Es gelingt- ihm mühelos während der 40- minütígen Horrorfahrt. Donnerstag, der 6. Mai 1993: Heute beginnt eine ganze Reihe von Abschiedsfeiern. Die erste steigt mit Michael, unserem Zimmernachbarn. Abends, als Michael bereits abgereist ist, lernen wir einen australischen Kapitän kennen. Wir überlegen uns sein Angebot, uns für ein paar Tage nach Thailand zu fahren. Nach reiflicher Überlegung und vielen gutgemeinten Ratschlägen lehnen wir am nächsten Tag dann doch ab. Freitag, der 7. Mai 1993: Die nächste Abschiedsfete steigt mit Klaus-Dieter und Ingrid. Wir essen im Hotel, haben viel Spaß und unterhalten uns ganz prächtig. Schön langsam wird das Feiern ganz schön anstrengend. Das zweite Mal hintereinander machen wir Sperrstunde im Beergarden. Samstag, der 8. Mai 1993: Der erste Regentag. Wir liegen im Zimmer und müssen uns zudecken, weil wir vergessen haben, die Klimaanlage abzuschalten. Am Nachmittag- fahren wir dann mit dem Taxi nach Kuah, wo wir einige Souvenirs und Schmuckstücke kaufen. Die Hitze hat uns auch wieder. Abends essen wir wieder im Hot Wok. Ingrid lässt sich Fisch schmecken - sie mausert sich überhaupt mehr und mehr zur Fischliebhaberin-  - ich speise Krabben in allen Variationen. Unsere Holländer vom Hotel sind heute den letzten Tag hier und so setzen wir uns wieder ein wenig zusammen. Wieder sind wir die letzten Gäste im Beergarden, was schön langsam zur Gewohnheit wird. Sonntag, der 9. Mai 1993: Muttertag, wir rufen kurz Mutter an. Wieder regnet es am Vormittag. Die Einheimischen erzählen, dass die kleine Regenzeit kommt und diese kleinen, kurzen Regengüsse immer häufiger werden. Uns stört es nicht sonderlich. Den ganzen Tag tun wir nichts, wir müssen uns ja vom Vortag erholen und neue Kräfte sammeln für die nächste Feier mit Petra und Sohne aus Münster Sperrstunde im Biergarten des Beach Club. Montag, der 10. Mai 1993: Wir spazieren zu Willy, einem Chinesen neben dem Pelangi Beach. Dort kann man hervorragend Fisch essen. Wir lassen es uns gut gehen, da kommen Meike und Gary, ein Pärchen aus Lüneburg, das wir im Beergarden kennengelernt haben. Wir tratschen und tratschen, erleben einen wundervollen Sonnenuntergang und gehen dann gleich in Badekleidung zum Abendessen ins (leere) Copacabana, wo ein Holländer Wirt ist. Es schmeckt ausgezeichnet. Später, im Beach Garden Resort - Sohne und Petra wollten schon eine Vermisstenanzeige aufgeben - feiern wir alle zusammen Abschied von den Münsteranern. Gute Kondition ist gefragt. Dienstag, der 11. Mai 1993: Die Aktivitäten der letzten Tage fordern ihren Tribut. Außer zur Happy Hour sieht uns heute der Biergarten nicht. Was die wohl mit dem Bier tun, das heute übrig bleibt 'Z Egal, wir erholen uns und sind um halb neun Uhr im Bett. Mittwoch, der 12. Mai 1993: Wir relaxen wieder den ganzen Tag. Am Abend fahren wir mit Gary und Meike per Taxi nach Kuah. Wir kaufen die letzten Mitbringsel, außerdem ist mittwochs immer Nachtmarkt. Wir essen Mee goreng mit den Händen. Anfangs ist es irgendwie komisch, das sieht man uns anscheinend an, denn eine hilfsbereite Chinesin bringt uns Löffel, von wo, wissen wir nicht. Später begießen wir unseren wunderbaren Urlaub im Beach Garden Resort, wo dann Gary, der Kriminalpolizist, Reiswein kredenzt, nachdem das Personal und auch die Chefin Madelaine nach Hause gegangen sind. Donnerstag, der 13. Mai 1993: Am Abend um 17,30 werden wir vom Meiers Weltreisen Bus abgeholt und zum Flughafen gebracht. Zum letzten Mal sehen wir unsere Insel, zuerst vom Bus aus, dann zu allerletzten Mal vom Flugzeug aus. Etwas wehmütig denken wir zurück an die letzten vier Wochen, die wir in diesem wunderschönen Land verlebt haben. Malaysia - wir kommen wieder! Freitag, der 14. Mai 1993: Wir sind via Bangkok, wo wir in einen Lufthansa Jumbo umgestiegen sind nach Deutschland geflogen. Um 14,00 Uhr kommen wir in Salzburg an. Und wie immer stellen wir fest, dass es auch zu Hause sehr, sehr schön ist.
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